Hautkrebs und Muttermale
HĂ€ufige Fragen und Unklarheiten â beantwortet von Frau Dr. Triendl
HĂ€ufigkeit des schwarzen Hautkrebes (Malignes Melanom): ca. 15-20 von 100.000 Menschen erkranken in Mitteleuropa jĂ€hrlich an einem Melanom, die HĂ€ufigkeit ist in den letzten Jahrzehnten stark ansteigend. Von 1997 bis 2019 wurden jĂ€hrlich im Bundesland Salzburg ĂŒber 12.000 Hautkrebs-Vorsorgeuntersuchungen von Dermatologen durchgefĂŒhrt. Ein Melanom wurde dabei in ca. 1 von 100 untersuchten FĂ€llen diagnostiziert. In der Mehrheit handelt es sich um frĂŒhzeitig entdeckte Melanome (sog. In Situ Melanome), deren Sterblichkeitsrate Ă€uĂerst niedrig ist. Diese Daten belegen eindrucksvoll, wie erfolgreich das Melanomvorsorgeprogramm in Salzburg gegriffen hat.
Ab 1.1.2020 wurde die Hautkrebsvorsorgeuntersuchung von Seiten des Landes abgeÀndert. Hierbei wird nun streng unterschieden zwischen Risikopatienten und Nicht-Risikopatient/in. So können Risikopatienten weiterhin 1 x/Jahr die Vorsorgeuntersuchung in Anspruch nehmen. Bei Nicht-Risikopatienten zahlen die gesetzlichen Kassen bzw. das Land Salzburg die Vorsorgeuntersuchung nur noch alle 5 Jahre.
Andere Hautkrebsarten wie z.B. Basaliome oder Plattenepithel-Karzinome – in der Umgangssprache âweiĂer Hautkrebsâ genannt – werden im VerhĂ€ltnis zum Melanom um eine Vielfaches hĂ€ufiger diagnostiziert, wobei in den meisten FĂ€llen in Folge der Behandlung (Kryotherapie, OP) keine weiteren therapeutischen Konsequenzen mehr zum Tragen kommen.
In den letzten Jahren sind neue Generationen von wirksamen Therapeutika entwickelt worden, welche bei fortgeschrittenem, metastasierenden Melanom gute Heilerfolge erzielen können.
Auch beim „Weissen Hautkrebs“ gibt es etliche neue moderne Therapieverfahren.
Melanomerstdiagnose nach operativer Entfernung in unserer Ordination (Aufzeichnungen seit 2001):
Im Jahr | Melanome gesamt | Davon FrĂŒhmelanome (In Situ) |
---|---|---|
2001 | 4 | 2 |
2002 | 9 | 3 |
2003 | 16 | 6 |
2004 | 6 | 4 |
2005 | 12 | 5 |
2006 | 22 | 10 |
2007 | 28 | 11 |
2008 | 43 | 30 |
2009 | 47 | 35 |
2010 | 47 | 33 |
2011 | 52 | 38 |
2012 | 52 | 30 |
2013 | 50 | 33 |
2014 | 51 | 40 |
2015 | 55 | 43 |
2016 | 63 | 49 |
2017 | 56 | 43 |
2018 | 53 | 39 |
2019 | 68 | 44 |
HAUTKREBSVORSORGE NEU ab 2020 und CORONAPANDEMIE | ||
2020 | 26Bitte gehen Sie zur Hautkrebsvorsoge !! | 21 |
2021 | 33 | 18 |
Daten bis Ende 2021 |
HĂ€ufige Fragen und Unklarheiten â beantwortet von Frau Dr. Triendl
- Wie entsteht ein Muttermal?
- Welche Arten von Muttermalen gibt es?
- Wie erkennt man gefÀhrliche Muttermale?
Was macht einen Leberfleck „verdĂ€chtig“? - Welche EinflĂŒsse sind dafĂŒr verantwortlich,dass sich die Anzahl der Muttermale im Laufe des Lebens erhöht bzw. bösartige Muttermale entstehen?
- Welche âRisikogruppenâ sollte sich regelmĂ€Ăig fachĂ€rztlich untersuchen lassen?
- Wie wird ein Muttermal diagnostiziert?
Wie lĂ€uft die Muttermal-Kontrolle beim Hautarzt ab? - Welche Muttermale mĂŒssen/sollten entfernt werden?
- Was ist vor der Entnahme von Hautproben zu beachten?
- Welche Behandlungskosten entstehen?
- Wie lÀuft die Behandlung von bösartigen Muttermalen ab?
- Bleiben bei der Muttermal-Entfernung Narben zurĂŒck?
- Muss man bei einem aufgekratzten Muttermal unbedingt zum Hautarzt gehen?
- Stellen Sommersprossen ein Melanomrisiko dar?
- Ist ein Tatoo ĂŒber einem Muttermal gefĂ€hrlich?
- Wie viel Prozent der Melanome entstehen aus einem Muttermal?
- Thema Lichtschutz – Welches Sonnenschutzmittel ist fĂŒr mich geeignet?
Tipps zur Hautkrebs-FrĂŒherkennung:
Die A-B-C-D-Regel
Die sogenannte A-B-C-D-Regel hilft Ihnen den schwarzen Hautkrebs von gutartigen HautverÀnderungen zu unterscheiden:
A
Asymmetrie des Herdes: Etwa in der HĂ€lfte der FĂ€lle entwickelt sich der schwarze Hautkrebs in einem vorhandenen Leberfleck. In anderen FĂ€llen entwickelt er sich als vollkommen neue Hauterscheinung, die einem Leberfleck Ă€hnlich sehen kann. Ein gutartiger Leberfleck ist jedoch normalerweise symmetrisch und kreisförmig, wĂ€hrend der schwarze Hautkrebs gewöhnlich ungleichmĂ€Ăig und asymmetrisch wĂ€chst.
B
Begrenzung unregelmĂ€Ăig: Gutartige VerĂ€nderungen der Haut grenzen sich in aller Regel scharf von der umgebenden Haut ab. Der schwarze Hautkrebs hingegen hat hĂ€ufig einen eingekerbten oder undeutlichen Rand, der auf das weitere Wachstum und Ausbreiten des Krebses hinweisen kann.
C
Color, FarbverĂ€nderungen: Eines der frĂŒhesten Zeichen fĂŒr den schwarzen Hautkrebs können FarbverĂ€nderungen innerhalb des Pigmentfleckes sein. Da der schwarze Hautkrebs innerhalb von Pigment-bildenden Zellen entsteht, ist er hĂ€ufig unregelmĂ€Ăig dunkelbraun bis schwarzbraun, auch mit rötlichen, weiĂen und grauen Zonen gefĂ€rbt.
D
Durchmesser: Ein Durchmesser von mehr als 6 Millimetern (die GröĂe eines Bleistiftradiergummis) ist verdĂ€chtig. Der schwarze Hautkrebs beginnt als kleine HautverĂ€nderung. Hat er eine GröĂe von 6 Millimetern erreicht, sollten weitere Kriterien fĂŒr Bösartigkeit erkennbar sein.