Hautkrebs und Muttermale

HĂ€ufige Fragen und Unklarheiten – beantwortet von Frau Dr. Triendl

Dr. Claudia Triendl - Haut- und Laserzentrum in Saalfelden

HĂ€ufigkeit des schwarzen Hautkrebes (Malignes Melanom): ca. 15-20 von 100.000 Menschen erkranken in Mitteleuropa jĂ€hrlich an einem Melanom, die HĂ€ufigkeit ist in den letzten Jahrzehnten stark ansteigend. Von 1997 bis 2019 wurden jĂ€hrlich im Bundesland Salzburg ĂŒber 12.000 Hautkrebs-Vorsorgeuntersuchungen von Dermatologen durchgefĂŒhrt. Ein Melanom wurde dabei in ca. 1 von 100 untersuchten FĂ€llen diagnostiziert. In der Mehrheit handelt es sich um frĂŒhzeitig entdeckte Melanome (sog. In Situ Melanome), deren Sterblichkeitsrate Ă€ußerst niedrig ist. Diese Daten belegen eindrucksvoll, wie erfolgreich das Melanomvorsorgeprogramm in Salzburg gegriffen hat.

Ab 1.1.2020 wurde die Hautkrebsvorsorgeuntersuchung von Seiten des Landes abgeĂ€ndert. Hierbei wird nun streng unterschieden zwischen Risikopatienten und Nicht-Risikopatient/in. So können Risikopatienten  weiterhin 1 x/Jahr die Vorsorgeuntersuchung in Anspruch nehmen. Bei Nicht-Risikopatienten zahlen die gesetzlichen Kassen bzw. das Land Salzburg die Vorsorgeuntersuchung nur noch alle 5 Jahre.

Andere Hautkrebsarten wie z.B. Basaliome oder Plattenepithel-Karzinome  – in der Umgangssprache â€žweißer Hautkrebs“ genannt – werden im VerhĂ€ltnis zum Melanom um eine Vielfaches hĂ€ufiger diagnostiziert, wobei in den meisten FĂ€llen in Folge der Behandlung (Kryotherapie, OP) keine weiteren therapeutischen Konsequenzen mehr zum Tragen kommen.

In den letzten Jahren sind neue Generationen von wirksamen Therapeutika entwickelt worden, welche bei fortgeschrittenem, metastasierenden Melanom gute Heilerfolge erzielen können.

Auch beim „Weissen Hautkrebs“ gibt es etliche neue moderne Therapieverfahren.


Melanomerstdiagnose nach operativer Entfernung in unserer Ordination (Aufzeichnungen seit 2001):


Tipps zur Hautkrebs-FrĂŒherkennung:

Die A-B-C-D-Regel

Die sogenannte A-B-C-D-Regel hilft Ihnen den schwarzen Hautkrebs von gutartigen HautverÀnderungen zu unterscheiden:

A
Asymmetrie des Herdes: Etwa in der HĂ€lfte der FĂ€lle entwickelt sich der schwarze Hautkrebs in einem vorhandenen Leberfleck. In anderen FĂ€llen entwickelt er sich als vollkommen neue Hauterscheinung, die einem Leberfleck Ă€hnlich sehen kann. Ein gutartiger Leberfleck ist jedoch normalerweise symmetrisch und kreisförmig, wĂ€hrend der schwarze Hautkrebs gewöhnlich ungleichmĂ€ĂŸig und asymmetrisch wĂ€chst.

B
Begrenzung unregelmĂ€ĂŸig: Gutartige VerĂ€nderungen der Haut grenzen sich in aller Regel scharf von der umgebenden Haut ab. Der schwarze Hautkrebs hingegen hat hĂ€ufig einen eingekerbten oder undeutlichen Rand, der auf das weitere Wachstum und Ausbreiten des Krebses hinweisen kann.

C
Color, FarbverĂ€nderungen: Eines der frĂŒhesten Zeichen fĂŒr den schwarzen Hautkrebs können FarbverĂ€nderungen innerhalb des Pigmentfleckes sein. Da der schwarze Hautkrebs innerhalb von Pigment-bildenden Zellen entsteht, ist er hĂ€ufig unregelmĂ€ĂŸig dunkelbraun bis schwarzbraun, auch mit rötlichen, weißen und grauen Zonen gefĂ€rbt.

D
Durchmesser: Ein Durchmesser von mehr als 6 Millimetern (die GrĂ¶ĂŸe eines Bleistiftradiergummis) ist verdĂ€chtig. Der schwarze Hautkrebs beginnt als kleine HautverĂ€nderung. Hat er eine GrĂ¶ĂŸe von 6 Millimetern erreicht, sollten weitere Kriterien fĂŒr Bösartigkeit erkennbar sein.